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Kufstein-Verona 2006 - Dritte Etappe

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Etappe 3: von Matrei in Osttirol nach Gais im Tauferer Tal (21.08.)

Der erste Gedanke nach dem Aufwachen gilt dem Wetter. Ich ziehe die Vorhänge zurück und sofort macht sich gute Laune breit. Das düstere Grau von gestern ist verschwunden, einzig der aus den feuchten Wäldern aufsteigende Nebel erinnert an das vergangene Unwetter.

Ein Gutes hatte der Regen von gestern allerdings: der auf den Trails eingesammelte Schlamm wurde auf der abschließenden Straßenetappe restlos abgespült. So bleibt ein kurzer Check mit Kettenölung und Gabelputzung bevor wir uns auf den Weg machen.

Wir fahren auf Teer zügig talabwärts bis nach Huben. Hier biegen wir ab ins Defereggental. Entlang der Schwarzach geht´s immer noch auf Teer das Tal hinauf bis nach St. Jakob in Defereggen.

In der Ortsmitte machen wir vor dem Supermarkt Pause. Ich kaufe etwas zum Knabbern, einen scheußlich süß schmeckenden Iso-Drink und eine Dose Red Bull für Sascha, denn wir haben noch einige Höhenmeter vor uns und da kann es nicht schaden, wenn einem einer Flüüügel leiht.

Wieder auf dem Bike verlassen wir an der Abzweigung zum Staller Sattel die Straße und fahren auf Schotter weiter ins obere Defereggental.

Vorbei an ein paar Almen und einem fast verlassenen und teils verfallenen Dorf schrauben wir uns Meter für Meter in die Höhe. Wir blicken in riesige Seitentäler und der noch vor uns liegende Weg scheint endlos.

Plötzlich schießt ein Biker mit seinem No-Suspension-Gaul und siegessicherem Gesichtsausdruck an mir vorbei und dem Gipfel entgegen. "Alle Achtung, der hat´s drauf", denke ich mir und komme fast in Versuchung, hinterher zu jagen. Schließlich siegt aber doch die Vernunft und ich trete weiter meinen Trott, Ankommen ist die Devise.

Drei Serpentinen später stellt sich bei mir gleich ein doppeltes Lächeln ein. Erstens kommt mit dem Klammljoch das Ende der Steigung in Sicht und zweitens der Biker von gerade. Bei ihm hat die Siegessicherheit Platz gemacht für Atemnot und Hautrötung, während auf meinem Gesicht bestimmt ein wenig Schadenfreude abzulesen ist.

Das Klammljoch in 2290 Metern Höhe bildet zugleich den Übergang nach Italien. Ein Schild an der kleinen Hütte zeugt von den Zeiten, als Europa noch nicht "grenzenlos" war. Die Hütte ist gleichzeitig unser Sammelpunkt. Von hier aus geht der Blick auf der einen Seite zurück ins Defereggental und auf der anderen Seite ins Ahrntal, unserer weiteren Fahrtrichtung.

Vorbei an alten Militärstellungen und dem Klammlsee "schottern" wir ins Tal hinab. Wenig später gelangen wir zur Knuttenalm. Hier gibt´s ein deftiges Mittagessen und eine hübsche Bedienung (das Bild ist leider etwas verwackelt, deswegen hab´ ich es weggelassen).

Frisch gestärkt fahren wir weiter bergab ins Tauferer Tal, als Tobias plötzlich in die Eisen geht, und ein schwarzes Teil am Wegesrand liegen bleibt. Heinz hebt es auf und übergibt ihm feierlich die verlorene Tretkurbel. Die Schraube hat sich allerdings auf ewig verabschiedet und so macht sich Tobias mit rundem und zusätzlich nach innen gerichtetem Tritt weiter auf den Weg nach Gais, unserem heutigen Etappenziel.

Hier, kurz vor Bruneck, bekommt unser Guide seine Schraube und wir alle schließen den Tag bei einem lecker Abendessen.

Verglichen mit der gestrigen Etappe, die hauptsächlich durch die Wetterkapriolen sowie von 700 Höhenmeter hochtragen und 500 Meter runterschieben geprägt war, war das heute eine schon fast eine Spazierfahrt.


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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 12. April 2011 um 21:21 Uhr  

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