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Kufstein-Verona 2006 - Fünfte Etappe

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Etappe 5: von Corvara nach Bellamonte (23.08.)

Der Morgen in Corvara zeigt sich von der besten Seite. In der aufgehenden Sonne bestaunen wir vom Hotelparkplatz aus die umliegenden Berge. Sowohl die Puez-Gruppe als auch der Sella-Stock präsentieren sich majestätisch im noch jungen Tageslicht.

Pünktlich wie immer verlassen wir um 9 Uhr die Hotelanlage und machen uns auf in Richtung Incisia-Joch. Der Weg wechselt von Teer in Schotter und es scheint, als würden die Steine mit zunehmender Steigung größer.

Hinter mir höre ich, wie Tobias schiebt und was davon erzählt, dass wir ja nicht wissen könnten, was noch auf uns zukommt. Der Weg wird steiler und die nächste Biegung erklärt die Worte unseres Guides. Zu steil und zu verblockt ist der Trail, also entscheiden auch wir uns für´s Schieben.

Zum Glück dauert es nicht allzu lange bis die Strecke wieder fahrbar wird. Im Spalier der Bergmassive, allen voran die markante Puez-Gruppe, fahren wir zum Incisia-Joch auf 1950m.

Bei dem sich jetzt auftuenden Bild stockt mir ein wenig der Atem. Auch wenn wir vorher schon einen Blick auf die vergletscherte Nordwand der Marmolada werfen konnten, erst jetzt zeigt sie sich in voller Größe und wirkt mit den über ihr schwebenden Wolken irgendwie bedrohlich.

Ich löse mich aus dem Bann, denn schließlich liegen noch einige Höhenmeter vor uns. Als nächstes steht das Pordoi-Joch auf dem Programm. Ursprünglich war geplant, den gesamten Anstieg auf Teer zu bewältigen. Heinz jedoch kennt einen Wanderweg und so können wir uns zumindest in der ersten Hälfte von der stinkenden Blechlawine fernhalten.

Nach einer kurzen Pause vor einem Souvenirladen kommen wir auf den letzten Höhenmetern dann aber doch nicht an der Asphalttrasse vorbei. Immerhin bietet sich während der Auffahrt immer wieder der Blick auf den rechter Hand liegenden Sellastock.

Die Passhöhe besteht aus einem Hochplateau, bestückt mit jeder Menge Gastronomie und noch mehr Parkplätzen. Wir stellen unsere Bikes ab und ich genieße unter der Sonne Italiens meinen ersten Latte Macciato.

Der Pordoipass führt wie der Sellapass ins Fassatal. Hier oben beginnt auch der berühmte Bindelweg, der sich teilweise nur handtuchbreit durch die Dolomiten nach Süden schlängelt.

Wir wählen die Teerabfahrt nach Canazei und biken von dort aus weiter durch das Fassatal bis nach Campitello. Hier gibt´s erstmal eine ordentliche Portion Pizza.

Anschließend ist Improvisationsgeist gefragt, denn bei Jo´s Specialized hat sich der Hinterbaudämpfer verabschiedet. Ein Stück Holz, zwei Kabelbinder und die Schnitzkünste von Olaf machen das Bike wieder fahrtüchtig. "The Wooden Damper" beschränkt sich im Federweg zwar auf die Elastizität des Holzes, bietet dafür aber eine hohe Ausfallsicherheit und ermöglicht Joanna, die Tour bis zum Ende mitzufahren.

Von Campitello aus fahren wir weiter das Val di Fassa hinunter bis nach Moena. Hier biegen wir ab ins Val di S. Pellegrino, um dann den letzten Anstieg für heute, den Passo di Lusia, zu überwinden.

Auf der Passhöhe in 2050m erreichen wir ein hübsches Häuschen, dessen Besitzer offensichtlich gleich 2 Hobbies hat: zum einen zieren zahlreiche Schnitzarbeiten die Hausfassade und den Vorplatz und zum anderen zieht dort ein uralter Porsche die Blicke auf sich.

Es ist mittlerweile schon 5 Uhr, Zeit für die letzte Abfahrt. Diese führt uns direkt nach Bellamonte. Das kleine Städtchen liegt nicht weit entfernt von Predazzo im Val di Fiemme (Fleimstal) und bildet gleichzeitig den Abschluss der heutigen Etappe.

Nach den zahlreichen Höhenmetern, Eindrücken und Erlebnissen schmeckt das Abendessen besonders gut.


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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 12. April 2011 um 21:24 Uhr  

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